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Spielwende: Der Fahrrad-Spielteppich für die moderne Stadt

Den Spielteppich neu denken – und die Stadt von morgen ins Kinderzimmer bringen. Mit dieser Idee sorgen die beiden Kieler Lena Stöcker und Philipp Walter in diesen Tagen für Furore. Mit ihrem Start-up Spielwende denken sie den jahrzehntelang so gut wie unveränderten Spielteppich neu und räumen im Design Fahrrädern und Co. deutlich mehr Platz ein. Vor kurzem erhielt Spielwende den mit 5.000 EUR dotierten Heinrich Kalkhoff Preis der Heinrich Kalkhoff Stiftung. Für uns ein guter Anlass, um mit Spielwende-Mitbegründer Philipp Walter zu sprechen.

Geschätzte Lesezeit: 4 Minuten
Der neue Spielwende Teppich (Foto: Spielwende)
Der neue Spielwende Teppich (Foto: Spielwende)

Guten Tag, Philipp. Kannst du uns zu Beginn etwas über die Idee hinter Spielwende erzählen?

Natürlich! Bei Spielwende geht es darum, das Konzept des Spielteppichs neu zu definieren. Wir möchten, dass Kinder eine Stadt von morgen im eigenen Kinderzimmer entdecken können – eine Stadt, die Nachhaltigkeit und Vielfalt in den Vordergrund stellt. Konkret produzieren wir mit Spielwende also Spielteppiche und passendes Holzspielzeug, das Kindern eine fantasievolle und nachhaltige Entdeckungsreise durch die Stadt von morgen ermöglicht.

Bereits auf den ersten Blick sieht man, dass sich der Spielwende-Spielteppich deutlich vom klassischen Spielteppich unterscheidet. Unter anderem habt ihr viel Platz für Fahrradwege geschaffen. Worauf habt ihr beim Design noch geachtet?

Die Fahrradwege sind nur ein Teil unseres Ansatzes. Denn eigentlich soll unser Spielteppich viel mehr als nur eine Matte mit Straßen und Gebäuden sein. Er zeigt verschiedene Mobilitätsformen, Wochenmärkte, Naturräume und vieles mehr – Stichwort nachhaltige Stadt. Außerdem integrieren wir Elemente wie Carsharing-Parkplätze, Windräder, Photovoltaikanlagen und Gründächer, um ein umweltbewusstes Stadtbild zu fördern.

Lena Stöcker und Philipp Walter, das Team von Spielwende (Foto: Spielwende)

Wie seid ihr auf die Idee mit dem Projekt gekommen?

Die Idee für unser Projekt entstand aus unserer persönlichen Erfahrung als Eltern. Wir haben bemerkt, dass das Spielzeug und die Spielumgebungen in Kinderzimmern häufig sehr eindimensional und auf Autos fokussiert sind. Wir wollten das ändern und einen Spielraum schaffen, der die Vielfalt und Nachhaltigkeit moderner Städte widerspiegelt. So entstand die Idee, einen Spielteppich zu entwickeln, der all dies vereint und gleichzeitig Kindern ermöglicht, spielerisch mehr über nachhaltige Mobilität und Umweltschutz zu lernen.

Fahrt ihr auch privat viel Fahrrad?

Ich würde jetzt nicht sagen, dass wir nur Fahrrad fahren. Wir sind auch viel mit der Bahn unterwegs und nutzen auch Carsharing. Dieser Mix zeichnet unserer Meinung nach eine moderne Mobilität aus – und das sollte sich auch auf unserem Spielteppich widerspiegeln.

Der Spielwende-Teppich in Aktion. (Foto: Spielwende)

Wie schwierig war es, einen solchen Fahrrad-freundlichen Spielteppich auf den Markt zu bringen? Was waren eure größten Herausforderungen?

Eine der größten Herausforderungen war sicherlich, ein Gleichgewicht zwischen Qualität, Nachhaltigkeit und Erschwinglichkeit zu finden. Es ist nicht einfach, Materialien zu finden, die sowohl unseren ethischen Standards entsprechen als auch zu einem Preis produziert werden können, der für die meisten Familien erschwinglich ist. Letztlich muss der Teppich im Preis ja auch einigermaßen mit anderen Teppichen mithalten können. Dementsprechend stolz sind wir, dass wir komplett in Deutschland produzieren können.

Eine weitere große Herausforderung war zudem, das Unternehmen an sich zu gründen. Wir hatten das Glück, unter anderem durch ein Gründungsstipendium des Landes Schleswig-Holstein gefördert zu werden. Das hat es uns ermöglicht, uns zwölf Monate lang in Vollzeit um den Aufbau unseres Unternehmens zu kümmern. Dazu haben wir eine sehr erfolgreiche Crowdfunding-Kampagne abgeschlossen, die uns geholfen hat, die ersten Teppiche zu produzieren. Auch die kürzlich erhaltene Förderung durch die Heinrich Kalkhoff Stiftung hilft uns sehr.

Der Spielteppich ist euer bekanntestes Produkt, aber nicht euer einziges. Ihr bietet auch Fahrräder an. Kannst du mehr über dieses Projekt erzählen?

Ja, unsere Spielzeugfahrräder sind eine passende Ergänzung zum Spielteppich. Sie wurden in Zusammenarbeit mit einem Tischler in Kiel entwickelt und in einer Manufaktur im Erzgebirge gefertigt. Wir verwenden natürliche, toxikologisch unbedenkliche Farben und Lacke und achten darauf, dass kein Lösungsmittel oder Formaldehyd im Leim enthalten ist.

Das hört sich so an, als ob ihr eure Produktpalette erweitern wollt. Welche Zukunftspläne habt ihr für Spielwende?

Ja, das stimmt. Gerade arbeiten wir zum Beispiel an neuen Spielteppich-Designs und Spielzeugvarianten. Langfristig hoffen wir, auch Bildungsmaterialien und Gesellschaftsspiele zu entwickeln, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen ansprechen und zum Thema Nachhaltigkeit erziehen. Wichtig ist uns auf jeden Fall, nicht einfach nur noch mehr Spielzeug zu produzieren, sondern es soll auch Sinn dahinterstecken.

Philipp, vielen Dank für das Gespräch.

Spielwende stellt auch Holzfahrräder zum Spielen her. (Foto: Spielwende)

Spielwende und die Heinrich Kalkhoff Stiftung

Durch die Unterstützung vom E-Bike Hersteller Kalkhoff konnte erstmals eine Förderung der Heinrich Kalkhoff Stiftung an ein nationales Projekt gehen. Mit der Förderung dieses Projekts zur Bildung eines nachhaltigen Mobilitätsempfindens lässt sich das Ziel der Stiftung „Unterstützung von Bildung“ perfekt mit der Vision von Kalkhoff „Eine bessere Welt durchs Radfahren“ vereinen – immer mit dem Fokus, das Leben von Menschen über Jahre hinweg besser zu machen.

Fotos: Spielwende


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