Tour de France mit dem E-Bike: Die atemberaubende Reise des Dominique Seguy
Mehr als 7.500 Kilometer mit dem E-Bike quer durch Frankreich – der Franzose Dominique Seguy bestreitet in diesem Jahr seine ganz persönliche „Tour de France“. Am Rande eines Zwischenstopps während seiner dreimonatigen Reise in Briançon haben wir mit dem 67-Jährigen über seine große E-Bike Reise gesprochen.
Col du Lautaret, Col du Galibier und Alpes d’Huez – eingefleischte Fahrradfans werden beim Erklingen dieser Namen sofort hellhörig. Das liegt allerdings nicht nur an der atemberaubenden Landschaft oder der enormen Schwierigkeit der drei Bergriesen, die jedes Jahr Tausende von begeisterten Hobbyradsportlern anziehen, sondern auch an ihrer eindrucksvollen Geschichte. Alle drei sind nämlich regelmäßig Teil der Tour de France – dem größten und bedeutendsten Profiradrennen der Welt – und sind damit fest in der Geschichte des Radsports verankert.
Dominique Seguy ist zwar kein Radprofi. Dennoch ist das, was der 67-jährige Franzose in diesen Tagen leistet, eine mehr als beeindruckende Geschichte. Seit drei Monaten und insgesamt mehr als 7.000 Kilometer fährt er mit seinem E-Bike quer durch Frankreich – und bestreitet damit seine ganz eigene „Tour de France“. „Dabei geht es mir allerdings nicht um sportliche Höchstleistungen“, erzählt Dominique, als wir mit ihm am Rande eines Zwischenstopps im kleinen Alpenstädtchen Briançon über sein Projekt sprechen. „Ich möchte auf meiner Tour mein Leben Revue passieren lassen. Das heißt, ich besuche Orte, in denen ich gelebt und gearbeitet habe. Und natürlich treffe ich viele Freunde und Familienangehörige.“
Frankreich mit dem E-Bike statt mit dem Rennrad
Zeit seines Lebens ist Dominique ein passionierter Mountainbiker und Rennradfahrer und hat in den letzten Jahrzehnten viele Tausend Kilometer im Sattel zurückgelegt. Für seine große Reise in diesem Sommer hat er sich allerdings für ein E-Bike entschieden – und das mit gutem Grund, wie er erzählt: „Mit 67 Jahren und in Anbetracht der enormen Kilometerzahl meiner Tour erschien mir ein E-Bike sinnvoller“, sagt er und verweist auf sein Kalkhoff Entice 7.B Advance+, das ihm seit seinem Start in seiner Heimatstadt Colmar treue Dienste geleistet hat.
„Für mich ist dieses Modell ein sehr gutes Trekkingrad – und das sage ich nicht nur so. Ich wollte ein E-Bike, das robust ist, einen starken und reaktionsschnellen Motor besitzt, eine reichweitenstarke Batterie hat und das es mir mit breiten und soliden Reifen erlaubt, auf jedem Terrain unterwegs zu sein. Das alles hat das Kalkhoff“, so Dominique.
Eindrucksvolle Begegnungen und Landschaften
Als wir mit ihm sprechen, befindet er sich bereits auf der Zielgeraden seiner Mammut-Tour. Am meisten haben ihn dabei bisher die Begegnungen mit den verschiedensten Menschen beeindruckt, berichtet er und verweist sowohl auf neue Begegnungen als auch das Wiedersehen mit Freunden, die er teilweise über 40 Jahre nicht getroffen hat. „Ich habe Menschen kennengelernt, die ich nicht kannte, als ich bei ihnen ankam und mit denen ich am nächsten Morgen weinte, als ich mich von ihnen verabschiedete. Weil sie an einem einzigen Abend zu Freunden geworden sind.“
Aber auch die Landschaften und die Natur faszinieren ihn am Reisen mit dem E-Bike: „Was ich an Radreisen liebe, ist die Möglichkeit, eine Region in genau dem Tempo zu entdecken, mit dem man unterwegs sein möchte. Außerdem denkt man auf dem Rad nicht mehr an die Sorgen des Alltags“, sagt er und fügt an: „Drei Monate lang habe ich nicht ein einziges Mal den Fernseher eingeschaltet. Einfach den Moment genießen und eine Landschaft betrachten – so wie heute auf der Spitze des Col du Galibier – ist so viel mehr wert.“
Impressionen
Eine E-Bike Reise für einen guten Zweck
Auf seiner Reise ist Dominique aber nicht nur auf der Jagd nach Anekdoten, spannenden Begegnungen und wunderschönen Landschaftspanoramen, sondern er hat auch eine Mission: Mit seiner Tour will er auf den Verein „Afa Crohn RCH“ aufmerksam machen – Frankreichs einzigem Verband, der Patienten mit den Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa unterstützt, informiert und Forschungen auf diesem Gebiet finanziert.
In drei Wochen will er dann wieder in seiner Heimat Colmar zurück sein. Davor ist auch noch einmal eine Begegnung mit der großen Tour de France der Radprofis geplant. Denn auch wenn er selbst ein E-Bike Reisender und kein Berufsradfahrer ist, so verfolgt Dominique das Geschehen beim größten Radrennen der Welt sehr genau und fiebert regelmäßig mit. „Ein großer Traum von mir ist es, einmal ein Foto mit einem Träger des Gelben Trikots zu machen. Aber das ist schwierig“, schmunzelt er zum Abschluss und sagt: „Aber auch wenn das nicht klappt, werde ich der Tour dieses Jahr nahekommen. Denn ich will bei Le Markstein in den Vogesen einen Teil der Strecke fahren, den auch die Profis fahren müssen.“
